Liederkranz Gundelfingen geht neuen Zeiten entgegen

Nach 25 Jahren hat Henry Driemel den Vorsitz des Männergesangsverein abgegeben

GUNDELFINGEN (ast). Es hatte sich schon herumgesprochen, jetzt ist es offiziell: Der Männerchor Liederkranz, der älteste Kulturverein in Gundelfingen verabschiedete sich in aller Freundschaft und Wehmut von seinem Chef Henry Driemel. 25 Jahre leitete er den Männerchor. Nun gab er den Vorsitz in jüngere Hände.

 

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„Für mich ist der Chor schon immer eine Herzensangelegenheit gewesen“, sagte Henry Driemel. Doch nun ist genug. „Jetzt soll neuer Schwung in den Verein reinkommen.“ 25 Jahre leitet er den Liederkranz, bei der jüngsten Wahl stellte er sich nicht mehr zur Wahl. Damit ging eine erfolgreiche Ära für den Chor zu Ende. So konnte Driemel zusammen mit dem Männerchor große Erfolge feiern. Sie füllten die Festhallen, sangen zum Abschied des alten Bürgermeisters und auch beim Empfang des Neuen. In seine Zeit fiel auch das 125-jährige Jubiläum, welches gebührend mit Festakt und dem Festkonzert „Phantom der Oper“ gefeiert wurde. 

 

Schon als junger Mann hat der Gesang Henry Driemel begeistert. Im Frühjahr 1986 fand er Heimat im Gundelfinger Männergesangsverein. „Ich hatte den Chor bei einem Auftritt in der Waldhütte erlebt und war begeistert.“ Bis dahin hat er bei Festen im Fußballverein und bei der Polizei gesungen. Als dann der damalige Vorsitzende sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ablegte, musste man Driemel nicht all zulange bitten, den Verein zu übernehmen. Das war 1997. „Das Leben im Verein musste ja irgendwie weitergehen“, begründete Driemel. Wer ihn kennt weiß, dass er, wenn er etwas beginnt beharrlich und ehrgeizig zulangt und nicht ruht bis er das Mögliche erreicht hat. So hat er sich auf die Fahne geschrieben, den Verein Liederkranz als reinen Männergesangsverein zu erhalten und nicht mangels Männerstimmen dem allgemeinen Trend eines gemischten Chor Tribut zu zollen. Sein Unterfangen ist gelungen. „Ich bin stolz darauf, dass wir das geschafft habe.“ Derzeit singen 32 Männer im Chor. Der älteste ist 85 Jahre alt, der jüngste 25.

Neben dem Singen war ihm das gesellige Beisammensein im Verein all die Jahre sehr wichtig. „Unter den Männern sind richtig feste Freundschaften entstanden.“ Er organisierte für seine Sängerkameraden zusammen mit den Vorstandskollegen Ausflüge ins Zillertal, nach Oberstdorf, an den Bodensee oder auch nach München. „So etwas verbindet.“ Auch während der Pandemie hielt der Pakt: Kein einziger Sänger ging in den letzten Jahren verloren.